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Lehre, Studium und das Berufsleben führten mich durch einige Bereiche der "Siedlungswasserwirtschaft".
Lehre als Instandhaltungsmechaniker, Arbeit als Rohrleger, Diplom in der Grundwassererschließung, 14 Jahre Forschung und Lehre an der TU Dresden vorwiegend im Bereich Siedlungsentwässerung/Kanalisation und jetzt bin ich schon mehrere Jahre in der Trinkwasserversorgung der schönsten deutschen Großstadt tätig.

Die Kombination von zwei meiner Hobbys (Programmierung & Elektronik) mit meiner Arbeit an der Uni führten zu etlichen Programmroutinen und Tools. Anlass für diese Entwicklungen war im Allgemeinen Eigenbedarf, in einigen Fällen auch Auftragsarbeit. Thematisch umfassten diese Dinge die Arbeit mit Datenbanken, Datenkonvertierungen, hydraulische Berechnungsroutinen, Auswertungen und Verwaltung von Messwerten, Digitalisierung grafischer Daten, serielle Kommunikation und ein wenig Finanzmathematik.

Verschiedene Programmroutinen und Tools sind zu umfangreichen Programmen geworden. Natürlich haben sich in den Jahren die Sprachen und Herangehensweisen bei der Programmierung stark geändert. Wieviel Nächte habe ich mit Betriebssystemen wie CPM, DOS, Windows oder den Sprachen Basic, VBL, Fortran, Assembler, dBase, Clipper, C/C++, Pascale, Delphi, HTML ... verbracht? Wer kennt schon noch einen PC ohne Festplatte, heute unvorstellbar? Auch diese Homepage ist im Ursprung über 20 Jahre alt und war eine der ersten privaten in Dresden. 1998 bekam sie mal ein Facelift und seit dem ist sie wie sie ist, ohne PHP & Co.

Durch die Kombination von Hobby und Arbeit an der Uni ermutigt, traute ich mich an ein recht umfangreiches Promotionsthema mit dem Titel "Interaktionen bei der Modellierung von Stofftransport, Sedimenthaushalt und Abfluss in der Siedlungsentwässerung" heran. In diesem Rahmen ist ein Simulationsprogramm zur Modellierung dynamischer Abflüsse und Schmutzfrachten (Hydrodynamisches Schmutzfrachtmodell) für beliebige Entwässerungsnetze sowie nach verschiedenen Ansätzen zur Abflussbildung, -konzentration, Schmutzfrachtakkumulation und -abtrag in kompletter Eigenentwicklung entstanden. Das Programm kann den hydraulischen Abfluss und den Schmutztransport simultan berechnen, so dass interne Rückkopplungen zwischen Hydraulik und Schmutzfrachtberechnung möglich sind. So können z. B. im Hydraulik-Baustein aus der parallelen Schmutzfrachtberechnung die Ablagerungshöhen und veränderten Rauheiten im Gerinne berücksichtigt werden.

Die Schmutzfrachtberechnung kann per Schalter ausgeblendet werden, so dass das Modell als reines dynamisches Abflussmodell nutzbar ist. Die Berechnung des Abflussgeschehens erfolgt über die explizite Lösung der vollständigen St. Venant-Gleichung. 

Der Schmutzfrachttransport erfolgt für 2 Feststoff-Typen (z.B. organisch/anorganisch), die der "Simulant" über die Dichte definieren kann. Diese 2 Feststoff-Typen werden dann mit z. Zt. je 5 Partikelgrößen-Fraktionen (Sieblinie) und dem gelösten Anteil transportiert. 

Der Transport der Partikel erfolgt nach verschiedenen Transportgleichungen für wash load, suspended load und bed load. Die Entscheidung über Akkumulation, Erosion oder Transport erfolgt für die Modellansätze im allgemeinen über empirische Gleichungen. Enthaltene Modellansätze sind u. a. Ansätze nach EINSTEIN, BAGNOLD, PERNECKER/VOLLMERS, BAGNOLD-VETTERS, ZANKE, KALINSKE-FRIJLINK, SCHOKLITSCH-KALINSKE und ENGELUND-FREDSØE. Die fraktionierte Betrachtung kann bereits bei der Simulation des Abflusses von Oberflächen erfolgen. Die kleinste Fraktion gilt z.B. als gelöst.

Der Partikeltransport ist die Basis für die Beschreibung des Schmutzfrachttransportes üblicher Abwasserparameter wie CSB, BSB, NH4-N usw. Diese Parameter werden prozentual den Feststoffpartikeln als eine Art "Beladung" zugeordnet. Der Transport ist damit beschreibbar. Ob später noch Umsatzprozesse über den Fließweg integriert werden, steht noch in den Sternen, ist aber theoretisch möglich. 

Das Modell ist also relativ komplex und eher für Forschungszwecke gedacht.